Wer kennt das nicht: Man arbeitet an seiner Webseite, hat eine tolle Idee das Layout der Seite zu verbessern bzw. ein Kunde sitzt einen im Nacken und wartet auf ein neues Feature. Auf die Schnelle ein paar Änderungen am Code hier am CSS da und auf einmal ist das Layout ist kaputt.
Um sich den Stress der der Fehlersuche und -behebung zu ersparen sollte man die Änderungen lieber zuerst lokal umsetzen und testen, um sie anschließend auf der Live-Seite einzuspielen.
Was ist dieser „localhost“?
Vereinfacht gesagt steht „localhost“ für einen Webdienst der auf deinem eigenen Rechner läuft. Dies können Dienste wie ein Webserver (Apache), eine Datenbank (MySQL) oder ein FTP Server (ProFTPD) sein. Er kann dabei grob als „dieser Computer“ übersetzt werden, wobei es nicht unbedingt der physisch genutzte Computer sein muss.
Aus technischer Sicht ist „localhost“ ein reservierter Domainnamen der normalerweise auf die IP-Adresse 127.0.0.1 aufgelöst wird. Der Name ist reserviert kann weder als Namensbestandteil einer Top Level oder Second-Level Domain registriert werden.
Warum sollte ich mir WordPress lokal installieren?
Szenario 1: Gefahrlose Entwicklung in einer lokalen Testumgebung
Der wohl häufigste Grund sich WordPress lokal zu installieren ist das Einrichten einer lokalen Entwicklung. Möchte man zum Beispiel ein neues Theme oder ein PlugIn entwickeln sollte man nicht auf einer Live Umgebung tun. Zum einen ist jeder Fehler sofort öffentlich sichtbar, zum anderen können Fehler viel schwieriger debuggt werden.
Aber auch wenn man schon eine bestehende Seite hat ist eine lokale Entwicklungsumgebung empfehlenswert. Hier kann man tiefgreifende Änderungen an der Struktur oder größere Änderungen an Design und Layout gefahrlos vornehmen.
Szenario 2: Erzeugen von statischen HTML-Seiten
Eine weitere interessante Variante ist die Nutzung von WordPress als lokal installiertes Content Management System zur Erzeugung dynamischer Inhalte. Diese werden dann allerdings nicht auf dem Provider Form einer WordPress Installation gehostet, sondern als statische HTML Seiten ausgeliefert.
Dies hat einen entscheidenden Vorteil: Hacker besitzen keinen Angriffspunkt mehr, es gibt bei dieser Variante schlicht und ergreifend keinen Administrationsbereich. Zudem werden statische Seiten schneller ausgeliefert und Ladezeiten können so deutlich verringert werden.
Möglich wird dies durch Plugins, wie beispielsweise WP2Static:

In drei Schritten zur lokalen Entwicklungsumgebung mit XAMPP
Die Installation von WordPress auf dem eigenen Rechner ist keine komplizierte Aufgabe. Dafür musst Du folgende Schritte durchführen:
- Herunterladen von XAMPP
- Installation der Entwicklungsumgebung
- Installation von WordPress bzw. Migration Deiner Live-Seite
Tip: Mit dem kostenlosen PlugIn „Duplicator“ läßt sich auf einfache Arte und Weise eine Seite z.B. von einer bestehenden Live-Seite zur lokalen Entwicklungsumgebung migrieren.
XAMPP installieren und starten
Zuerst musst Du auf die Seite von XAMPP von Bitnami gehen und Dir eine aktuelle Version herunterladen:

Es gibt Versionen für Windows, MacOs und Linux in verschiedenen Versionsnummern, nimm am besten die aktuellste Version. Bei der Installation empfiehlt es sich nur die benötigten Pakete zu installieren (im Beispiel Windows):

Nur noch das Installationsverzeichnis wählen und dann XAMPP starten:

Nach dem Starten der Dienste kann eine Nachfrage kommen, ob der Zugriff nur aus privaten oder auch öffentlichen Netzwerken erfolgen darf, ich empfehle ohne begründete Ausnahme nur „private Netzwerke“ zulassen.
Datenbank mit phpMyAdmin anlegen
WordPress benötigt zur Speicherung dynamischer Inhalte eine MySQL-Datenbank. Um diese zu erstellen entweder auf dem Begrüßungsbildschirm auf „phpMyAdmin“ klicken oder http://localhost/phpmyadmin/ in die Adressleiste des Browsers eingeben.

Am einfachsten lässt sich eine neue Datenbank mit einem neuen Benutzerkonto anlegen:

Auf „Benutzerkonto hinzufügen“ klicken:


- Trage im Feld „Benutzername“ einen nicht einfach zu erratenden Namen ein, z.B. „mylocal_wp“
- Wähle bei „Hostname“ die Option „lokal“
- Generiere ein starkes Passwort mit „Passwort generieren“
Vergiss nicht das Häkchen „Erstelle eine Datenbank mit gleichem Namen und gewähre alle Rechte“ zu setzen, dadurch erstellst Du mit einer Aktion den Nutzer mit allen Berechtigungen und die Datenbank gleich dazu. Klicke auf „OK“ (der Button ist etwas versteckt in der rechten, unteren Ecke).
Wichtig: Notiere Dir alle die drei Einträge, Du brauchst sie später bei der WordPress-Installation!
WordPress installieren
Zuerst musst Du Dir die aktuelle Version von WordPress herunterladen: https://de.wordpress.org/download/
- Lege einen Unterordner im XAMPP htdocs Verzeichnis an, z.B. „wordpress“ (Das Verzeichnis befindet sich bei Windows standardmäßig in c:\xampp\htdocs)
- Entpacke und kopiere die Dateien in den neu angelegten Ordner
- Rufe die Seite http://localhost/wordpress/ auf
- Klicke auf „Los geht’s!“ und starte die Installation

Trage die vorher notierten Daten ein:
- Datenbank-Name
- Benutzername
- Passwort
Tipp: Ändere den Datenbankpräfix am besten gleich in eine schwer zu erratende Zeichenkette um die Sicherheit zu erhöhen.
Wenn alles geklappt hat erscheint folgender Hinweis:

Bei einer Fehlermeldung überprüfe, ob sich in Benutzername, Datenbank-Name oder Passwort ein Schreibfehler eingeschlichen hat. Jetzt kannst Du Dich im Backend von WordPress einloggen und loslegen!